„Wenn du mit den Tieren sprichst, lernst du sie kennen, wenn du nicht mit ihnen sprichst, lernst du sie nicht kennen. Was du nicht kennst, davor fürchtest du dich. Was du fürchtest, zerstörst du.“ (Chief Dan George)
Dieses Jahr bestanden unsere Ferien aus einer Zoo-Tour. Wir lieben Zoos, auch wenn wir gegen das Einsperren der Tiere sind, so sind wir doch überzeugt, dass sie sehr wertvoll sind. Viele Zoos bzw. Tiergärten widmen sich vor allem der Arterhaltung. Ohne ihr Engegement wären viele Tierarten ausgestorben, wie z.B. die Schneeleoparden. Wie unglaublich schade das doch wäre. Also besuchen wir die Tiere in ihren Gehegen und wertschätzen sie für ihr Dasein. Jede Tierart hat irgendwie eine Entsprechung in uns. Wenn wir die Tiere wertschätzen, tun wir das gleichzeitig für einen Aspekt in uns.
Wir wollten die besten Zoos Europas, diejenigen in Deutschland, die gut erreichbar sind besuchen. Am meisten freuten wir uns auf den Leipziger Zoo. Dieser steht in der Zoorangliste des Buches: Europas Zoos unter der Lupe von Antony Sheridan an zweiter Stelle nach dem Wiener Zoo. Auf Rang drei folgt übrigens der Zoo Zürich und danach der Zolli in Basel. Unser Haupt-Reiseziel war demzufolge Leipzig. Da in der Nähe von Leipzig, Dresden, auch mit einem gut bewerteten Zoo liegt, sollte uns unsere Tour durch beide Zoos führen. Auf unserer Reise entschieden wir uns kurzentschlossen, noch andere Tierparks unterwegs zu besichtigen. So wurde wirklich eine ausgiebige Zoo-Tour draus, denn wir besuchten:
- in Beyreuth den Tierpark Röhrensee, eine kleine Parkanlage, die aber einen schönen Rundweg zum Teil im Wald und um einen kleinen See hat.
- In Chemnitz besuchten wir den Tierpark Chemnitz,
- dann folgte unser erstes mehrtägiges Ziel, der Dresdner Zoo und
- auf unserer Weiterreise nach Leipzig besuchten wir unterwegs in Meissen den kleinen Tierpark Meissen Siebeneichen und die Meissner Porzellanmanufaktur.
- Das Highlight war dann wirklich der Zoo in Leipzig.
- Auf der Rückfahrt in die Schweiz machten wir noch einen Tag Aufenthalt im schön gelegenen Tiergarten Nürnberg (meine Harpyie war da :-))
- und da ich nicht genug bekommen konnte von all den vielen Tieren, gingen wir noch in Stuttgart in der Wilhelma vorbei
Als kleiner Tipp noch: Wenn man ein bestimmtes Tier, einen bestimmten Vogel oder Zoo besuchen möchte, hilft diese Website: http://zootierliste.de/.
Jetzt stelle ich ein paar wenige Fotos, der insgesamt ca. 800 Aufnahmen vor
Tierpark Röhrensee in Beyreuth
Der Tierpark ist klein und eignet sich sehr für einen kurzen Ausflug. Die Vegetation ist sehr schön und gepflegt.
Wegen dem kleinen See, beherbergt der Tierpark viele Enten wie hier die SICHELENTE. Sie lebt frei zwischen Ostsibirien und Japan. Ihren Namen hat sie von den verlängerten Schulterfedern des Erpels, die sich sichelförmig über den Rücken legen.
Der Park beherbergt auch WEISSE ESEL, die aus dem Nationalpark am Neusiedler See stammen.
Zoo Chemnitz
Der Chemnitzer Tierpark wurde 1964 gegründet und war als Heimattierpark für russische Tiere geplant. Jetzt hat er Geldsorgen. So wurde ein einmal gesprochenes Darlehen oder gar ein Beitrag der Stadt für einen Neubau der Bärenanlage wieder zurückgezogen, weil das Geld andersweitig vegeben wurde. Zurück blieb ein unfertiges Gehege mit jeder Menge Steinblöcken. Auch um alte Käfige abzureissen, reicht das Geld nicht aus. Sie mussten zum Teil stehen gelassen werden. Der Zoo nutzte das, um den Besuchern zu zeigen, wie früher Tiere, in diesem Beispiel Bären gehalten wurden. Es erschüttert. In diesen nicht mehr bewohnten Gemäuern ist auch einiges zu lesen, wie und wozu früher Tiere gehalten wurden. Schon bei den Römern und den ägyptischen Pharaonen waren sie vor allem einfach Prestige- und Showobjekte, die vor Publikum Kämpfe austrugen und als Showobjekte herhalten mussten. Nicht ’nur‘ Tiere, sondern auch Menschen wurden ausgestellt. Ganze Eingeborenendörfer oder kleine Stammeseinheiten wurden in Zoos festgehalten und lebten dort. Es steht, dass Karl May sich seine Anregungen für seine Reiseerzählungen an so genanten ‚Völkerschauen‘ holte.
Ausstellung Altes Bärenhaus
Heute versuchen moderne Zoos ihren vier Hauptaufgaben – Bildung, Arterhaltung, Freizeitgestaltung und Forschung – in einem möglichst ausgewogenem Mass Rechnung zu tragen. Als Begründer der modernen Tiergartenbiologie wird der Schweizer Zoodirektor Prof. Dr. Heini Hediger (1908 – 1992) genannt. Er stimmte die Haltungsbedingungen der einzelnen Arten immer besser auf die individuellen Bedürfnisse ab. So wurden immer mehr Zuchterfolge möglich und die risikoreichen Fänge und Tiertransporte von Wildtieren wurden unnötig. Bald überstiegen die Zoobestände einiger bedrohten Arten sogar den Bestand in der freien Wildbahn.
Viele Zoos haben die Zahl ihrer gehaltenen Arten reduziert, Gehege zusammengelegt und Tiergemeinschaften gegründet. Besonders in Leipzig haben uns die riesigen Gehege mit den verschiedenen Tierarten, die dieses bewohnen gefallen.
Der Tierpark im Chemnitz hat viele sehr seltene Tiere, zum Beispiel das kleinste heute noch existierende Wildrind der Welt – das TIEFLANDANOA, das auf der Insel Sulawesi beheimatet ist.
Zu den stark bedrohten Tierarten gehört auch dieser SOMALI-WILDESEL. Wahrscheinlich gibt es im Freiland nur noch weniger als 200 dieser Art.
Nicht gefährdet ist diese Unterart der Wildkatze, die OMAN-FALBKATZE. Sie stammt aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und aus Quatar. Sie ist nicht Vorfahr unserer Hauskatze, das ist die Afrikanische Falbkatze.
Dresdner Zoo
Der traditionsreiche Zoo Dresden wurde 1861 gegründet und liegt in einer Ecke des grossen Gartens mit seinem alten Baumbestand, nahe der Innenstadt. Am Ende des zweiten Weltkrieges wurde der Zoo völlig zerbombt. Nur einige wenige Tiere überlebten die Zerstörung. Der Zoo musste danach völlig neu aufgebaut werden.
Die Zooanlage überzeugt über die teilweise grossen Gehege, wo sich die Tiere auch einmal zurückziehen können. Sie ist auch für die Tiere spannend gebaut, wie hier mit dem Graben, der die Trampeltiere von der Indienanlage trennt. Trampeltiere können den Graben nicht überwinden und ihr Gehege muss deshalb nicht zusätzlich eingezäunt werden.
Das TRAMPELTIER oder Zweihöckrige Kamel bildet mit dem Dromedar die Gattung der Altweltkamele. Alle in Menschenhand gehaltenen Trampeltiere werden seit über 4000 Jahren als Haustiere gehalten. Ursprünglich bewohnten Sie Wüsten, Halbwüsten und baumlose Steppen in der Mongolei und Nordwest-China.
Im Gebüsch versteckt sich ein PARMAKÄNGURU. Das Parmakänguru lebt im Freien in Australien und zwar in den Wäldern von New South Wales und eine kleine eingeschleppte Population auf der Insel Kawau. Es wird nur 50 cm gross, ist dämmerungs- und nachtaktiv und ernährt sich von Gräsern und Kräutern. Ende des 19 Jahrhunderts galt die damals ohnehin als selten angesehene Art bereits als ausgestorben. Erst in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts konnte die Art erst auf der neuseeländischen Insel Kawau und dann auch in Australien wiederentdeckt werden. Über Schutz- und Zuchtprogramme hat sich ihr Bestand stabilisiert, so dass sie jetzt als gering gefährdet eingestuft werden kann.
Das BANTENG gehört vielleicht zu den schönsten Wildrindern. Ihre Lebensraum in den Sumpfgebieten von Thailand, Burma und den Inseln Borneo und Java ist wegen der wachsenden Bevölkerung und der Urwaldrodungen stark bedroht.
Das AFRIKANISCHE LÖWENPÄÄRCHEN Jago …
… und Leila verstehen sich sehr gut.
TIEFLAND-NYALAS sind gestreifte Schönheiten. Die afrikanischen Antilopen leben im südwestlichen Afrika in Simbabwe, Mozambique und Südafrika. Sie sind Bewohner der bewaldeten Regionen und Savannen in der Nähe von Wasserstellen. Der Zoo Dresden züchtet die Tiere seit Jahren sehr erfolgreich. So wurden schon über 50 Nyalas geboren.
SUMATRA-ORANG-UTANs leben im Norden der indonesischen Insel Sumatra von den Mangroven in den Bergwäldern. Auf Java wurden sie vollständig ausgerottet, auch auf Borneo sind sie gebietsweise verschwunden, da sie anstelle von Menschen geopfert wurden. Ihre Art ist auch weiter sehr stark bedroht. Dem Dresdner Zoo gelang die erste Aufzucht vom Säuglings zu einem ausgewachsenen Männchen. Der damalige Zoodirektor hat diese Aufzucht wissenschaftlich dokumentiert.
Tierpark Meissen Siebeneichen
Der Tierpark ist als Bergtierpark angelegt und wird privat geführt. Er hat rund 400 Tiere und auch hier spürt man, dass es überall an Geld fehlt. Auf der unvollständigen Website bitten die Besitzer auch die Besucher um Spenden.
Eine junge AFRIKANISCHE ZWERGZIEGE
Der SCHWARZSCHWANZ-PRÄRIEHUND lebt gesellig in riesigen Kolonien in der offenen, grasbewachsenen Prärie in Nordamerika. Um den Eingang seines unterirdischen Baues legt er einen kegelförmigen Erdwall an. Die Baue sind durch festgetretenen Pfade miteinender verbunden. Die Nahrung besteht aus Gräsern und Pflanzentrieben.
EUROPÄISCHER UHU: Die Uhus sind angebunden, hm. Man kann sie deshalb ohne Gitter vor der Linse fotografieren.
Zoo Leipzig
Der Leipziger Zoo ist sehr schön gelegen und eine Oase der Stadt Leipzig. Er ist von einem Fluss durchzogen, hat einen alten Baumbestand und eine vielfältige Bepflanzung. Der Zoo befindet sich in der letzten Phase des Projekts „Zoo der Zukunft“, das mit dem Bau des Menschenaffenkomplexes ‚Pongoland‘ eingeläutet wurde. 2011 wurde die grösste Tropenhalle Europas ‚Gondwanaland‘ eingeweiht. Der Zoo ist in Tierbereiche eingeteilt, so leben im ‚Pongoland‘ Gorillas, Schimpansen, Bonobos und Orang-Utans zusammen. Im Afrika-Bereich (Kiwara-Savanne) teilen sich Giraffen, Nashörner, Zebras, Antilopen, Geparde, Hyänen, Strausse und Flamingos das Gehege. Weitere Themenwelten sind geplant.
KRAUSKOPFPELIKANE gehören zu den Ruderfüssern. Die vier Zehen sind mit Schwimmhäuten verbunden. die geselligen Pelikane leben in Schwärmen zusammen und schöpfen die Fische mit ihren grossen Schnäbeln aus dem Wasser.
Im Elefantentempel leben die ASIATISCHEN ELEFANTEN. Je nach Wetter sind sie im Innern oder in der Aussenanlage. Wenn sie am Baden sind, kann man sie durch eine Unterwasserscheibe beobachten. Die Asiatischen Elefanten sind nach den Afrikanischen, die zweitgrössten Landtiere der Erde.
Im Leoparden-Tal leben die AMURLEOPARDEN in einer reich strukturierten, von Bächen durchflossenen Waldlandschaft, die der Heimat, dem Amur-Ussuri-Gebiet im östlichen Sibirien nachempfunden ist. In der Freiheit sind die Tiere fast ausgerottet. Die Zucht in den Zoos ist deshalb für ihren Erhalt sehr wichtig.
Ein seltsames Fabelwesen das OKAPI. Es lebt in der freien Wildbahn im afrikanischen Regenwald und im Kongo. Es ist eng verwandt mit dem Giraffen und hat auch eine sehr lange Zunge, mit denen es Blätter von den Bäumen pflücken.
Vielfalt soweit das Auge reicht! Wir waren begeistert! Auf dem weitläufigen Gelände fallen sofort die ROTSCHILDGIRAFFEN auf. Mitbewohner dieser ‚Savanne‘ sind Zebras, Strausse, Antilopen, Gazellen und Zwerflamingos. Eine gemütliche Mövenpick-Marché-Lodge lädt mit einer grosszügigen Terrasse zum Beobachten der Tiere und zum Verweilen ein. Ich freue mich bereits auf unseren nächsten Besuch?
Das ist die alte Papa-Giraffe. Die Giraffen sind gesellig und leben in lockeren Gruppen zusammen. Durch ihre Höhe von bis zu 5.8 Metern sind sie ‚Wachtürme‘ der Savanne und gesellen sich gerne mit andern Huftieren für ihren Schutz zusammen. die einzigen natürlichen Feinde sind Löwen, für die ein Giraffentritt allerdings auch tödlich enden kann. Die Rotschildgiraffenart ist stark gefährdet.
Es gibt Futter 🙂
Die ROTHALSSTRAUSSE sind selten. Sie leben frei nur noch in kleinen Regionen in den Wüstengebieten des nördlichen Afrikas. Sie werden, weil sie so selten sind, gezielt gezüchtet.
Das GREVY-ZEBRA ist das grösste von insgesamt drei Zebraarten. Es zeichnet sich durch grosse Ohren und eine enge Streifung aus. Die Tiere sind sehr gesellig und fühlen sich mit anderen Tierarten sehr wohl. Auf der roten Liste gelten sie als stark gefährdet.
Die rosafarbenen ZWERGFLAMINGOS ist eine der kleinsten Flamingoarten. In der Natur bilden Zwergflamingos Kolonien von teilweise über einer Million Vögeln. Häufig errichten sie ihre Schlammnester in flachen Seen.
Audienz beim ‚König der Tiere‘. Der mit Wassergräben und Felsen abgegrenzte Savannenteil wird von den AFRIKANISCHEN LÖWEN bewohnt. Sie gelten als die einzigen geselligen Katzen. Sie leben in Rudeln meist aus 1-3 Männchen und bis zu 10 Weibchen.
Das Weibchen ist in Spiellaune und vergnügt sich mit verschiedenen Spielbällen.
Der SÜDAFRIKANISCHE GEPARD kann über kurze Distanzen bis über 100 km/h erreichen. Er lebt in der Savanne und in Buschlandschaften im Süden von Afrika.
HUSARENAFFE: Er lebt in Afrika nahe dem Äquator in trockenen Baumsavannen und Halbwüsten und zählt zu den Meerkatzen. Diese Affen leben meistens am Boden und flüchten nur bei Gefahr auf Bäume.
OSTAFRIKANISCHES SPITZMAULNASHORN: Diese Nashornart ist vom Aussterben bedroht. Sie ist in Südafrika beheimatet in Steppen, Savannen und an Waldrändern. Sie wird gejagt weil dem Horn in der asiatischen Volksmedizin Heilkräfte zugeschrieben werden und es für hohe Summen verkauft werden kann.
Ein CHAMÄLEON im Gondwanaland. Gondwanaland ist der Tropenhaus in Leipzig. Es ist so gross, dass man es mit einem kleinen Schiff auf dem Wasser durchqueren kann.
Ein Blick von der Hängebrücke im Tropenhaus.
Der Tiergarten in Nürnberg
Den Nürnberger Tiergarten haben wir schon einmal besucht. Er hat unter anderem grosse und seltene Greifvögel wie zum Beispiel die südamerikanische Harpyie. Dieser gilt unser Besuch in erster Linie, aber auch dem Bartgeier, der in einer grossen begehbaren Voliere haust. Der Tiergarten ist sehr schön am Stadtrand gelegen, zu einem grossen Teil im Wald.
Und hier ist sie schon, die HARPYIE, die in Freiheit in Südamerika lebt. Ihr Bestand ist, da sie gejagt wird und wegen der Abholzung ihres Revier des Urwaldes, gefährdet. Sie lebt in den Bäumen und ernährt sich von kleinen Säugetieren die auf den Bäumen hocken wie Affen, Nasenbären und Faultiere. Sie hat sehr lange, scharfe Krallen und einen kräftigen Schnabel. Am Hinterkopf hat sie Schmuckfedern, die sie aufrichten kann, wenn sie nervös ist.
Als ich im März 2017 den Tiergarten besuchte, fehlte die Harpyie. Am Aushang bei Eingang hängen immer die aktuellsten Meldungen, wo die Neuzugänge, Abgänge und Todesfälle bekannt gegeben werden. Da las ich, dass der Tiergarten Nürnberg eine Harpyie an den Weltvogelpark Walsrode abgegeben hat. Weil ich den Vogel vermisste, schrieb ich dem Tiergarten eine Mailanfrage worauf mir umgehend der stellvertretende Direktor antwortet: Sie hätten die Harpyie Esmeralda, die jeweils im Publikumsbereich zu sehen war, für eine Paarung nach Walsrode abgegeben, hätten aber jetzt wieder ein Männchen im Publikumsbereich und drei Vögel hinter den Kulissen. Mit diesen versuchen auch sie ein Paar zusammenzustellen. Aha – stimmt, der Zoo stellt nicht nur Tiere aus, er züchtet und forscht ja auch. Es war mir bis dahin nicht bewusst, dass gar nicht alle Tiere in einem Zoo zu sehen sind, sondern dass einige auch in nicht zugänglichen Bereichen gehalten werden. Nachsehen und hören kann man das auch in den Freitäglichen MDR-Sendungen über den Zoo Leipzig: Elefant, Tieger & Co. Übrigends gelang dem Tierpark Berlin anno 1981 die erste Zucht einer Harpyie, eine Weltsensation und wie der Kurator für Vögel des Tierparks Berlin schrieb, sei es faszinierend gewesen, wie sanft die Mutter das puschelige Kleine zwischen ihren messerscharfen Riesenklauen gehalten hätte
Wenn man den Tiergartenbesuchern zuhört, die an der Voliere vorbeikommen, hört man öfters „oh, der sieht aber böse aus“. Mich fasziniert die Harpyie. Sie ist hellwach, aufmerksam und scheint immer alles um sich herum genau zu beobachten. Sie ist und bleibt eine Jägerin. Sie ist hier in einem sehr engen Käfig gehalten für ihre Grösse.
Junger URAL- oder HABICHTSKAUZ. Die weltweit erste Nachzucht des Uralkauzes in menschlicher Obhut gelang dem Tiergarten Nürnberg im Jahr 1965. Der Tiergarten gibt regelmäßig Nachzuchten zur Bestandsstützung in den Nationalpark Bayerischer Wald und nach Österreich ab. Der diesjährige Nachwuchs, vier Eulen, die Ende April anfangs Mai geschlüpft sind gehen in das Wiederansiedlungsprojekt in Österreich.
Nachtrag: Als ich Ende Juni wieder vorbeischaute, waren sie nicht mehr da 🙁
Der GEPARD aus der Savanne in Afrika und Asien gilt als gefährdet. Er ist das schnellste Säugetier der Erde.
Aber auch einfach den Pelz sonnen ist ok. Schliesslich muss das Futter hier im Tiergarten nicht gejagt werden.
Die EISBÄREN habe auch Spass gemacht. Sie sind zu zweit aber in getrennten Gehegen. Sie können sich nicht riechen, machte es den Anschein. Eisbären sind Einzelgänger.
Ausgiebig am Planschen …
… wer ist das wohl im Wasser?
Weit um das Gehege der ZIESEL, wimmelt es von diesen kleinen Tieren. Sie haben sich schon längst unter der Abgrenzung durchgearbeitet und sind ausgebüxt. Die Nürnberger gewähren das. Das Ziesel ist übrigends am Aussterben. Ursprünglich in weiten Teilen Europas beheimatet, lebt es heute wild nur noch in zerklüfteten Populationen in Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Österreich bis nach Serbien, Montenegro und den Westen Rumäniens. ln Deutschland lebte der Ziesel in den östlichen Teilen des Erzgebirges, ist dort aber bereits im Jahr 1961 ausgestorben.
Das PANZERNASHORN, wild lebend südlich von Nepal gilt als stark gefährdet. Es ist das zweitgrösste Landsäugetier der Welt. Im März 2017 ist das Kleine im Tiergarten Nürnberg zur Welt gekommen.
Der KLEINE PANDABÄR ist zwar eigentlich dämmerungsaktiv. Trotz schönstem Sonnenwetter klettert er in den Bäumen und legt sich schliesslich auf einen Ast. Für Mensch sieht das sehr unbequem aus.
Die MÄHNENSCHAFE leben frei in den Wüsten Afrikas und gelten als gefährdet. In Nürnberg scheint es aber keine Nachwuchsprobleme zu geben.
Die STEINBÖCKE sind am Spielen.
Der als stark gefärdet geltende SIBIRISCHE oder AMURTIGER dreht seine Runden.
Die sibirischen Tiger sind in den europäischen Zoos sehr verbreitet. Weil sie freilebend fast ausgestoben sind, gibt es ein internationales Zuchtprogramm, das vom Zoo Leipzig koordiniert wird.
Am 9. April 2017 ist im Tiergarten Nürnberg ein BARTGEIER geschlüpft. Damit haben die Geier ihre neue Voliere offensichtlich hervorragend angenommen und auch die Vergesellschaftung mit den Alpenkrähen und Tannenhähern ist kein Problem. Anfang Juli wird das Junge nach Südspanien in den Nationalpark Sierra Cazorla gebracht und ausgewildert.
Nachtrag: Als ich Ende Juni wieder im Tiergarten vorbeischaue, sitzen die Eltern vor der Höhle. Es macht den Anschein, wie wenn sie auf das Junge, jetzt bereits Ausgewilderte warten.
Auch der Tiergarten Nürnberg beheimatet eine Kolonie KRAUSKOPFPELIKANE, wie der Leipziger Zoo. Sie sind sehr gesellig und selten alleine anzutreffen.
Die Wilhelma in Stuttgart
Nach dem Besuch der vielen Zoos konnten wir einfach nicht mehr aufhören – jedenfalls ich! So hängten wir auf der Heimfahrt noch den Zoologisch-botanischen Garten Wilhelma in Stuttgart an, da uns die Veronika von der Trendwerkstatt wo wir nach dem Besuch des Tiergartens Nürnberg übernachteten sagte, dass es in Stuttgart viele begehbare Vogelvolieren gibt. Ich mag Vögel!
Zur Wilhelma gehört einerseits der alte königliche Park Wilhelms I. mit historischen Gebäuden im maurischen Stil, der noch aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stammt. Andererseits ist sie ein moderner botanischer und zoologischer Garten, wobei der Zooteil erst nach 1945 entstanden ist. Die historischen Parkteile stehen in ihrer Gesamtheit als besonders wertvolles, eingetragenes Kulturdenkmal unter Schutz. Die Gegensätze, zwischen den historischen und den moderneren Teilen machen den Park sehr abwechslungsreich und auch historisch interessant.
Der SÄBELSCHNÄBLER
Das GEIERPERLHUHN
Die küssenden WELLENSITTICHE
Der NYMPHENSITTICH
Die SÄBELANTILOPEN, von dieser Antilopenart gibt es nur noch kleine Restvorkommen die ab und zu in dem afrikanischen Staat Niger und im nahen Nationalparkgesichtet werden. Sie gelten eigentlich als ausgestorben. In den Zoos kommen sie jedoch häufig vor. Seit ein paar Jahren gibt es Wiederansiedlungsprojekte in Tunesien. Für uns haben sie sich sehr hübsch positioniert 🙂
Der SYBIRISCHE BRAUNBÄR lebt in einer felsigen, abwechslungsreichen Anlage, die aber recht klein ist. Er dreht auch immer dieselben Runden …
… und beschwert sich manchmal.
Zum Teil luschtige Kerlis sind auch die vielen verschiedenen Echsen im Terrarium.
Es waren unglaublich bereichernde Ferien. Die Interaktion mit Tieren ist für uns gestresste Menschen sehr heilsam und tröstlich. Ich hoffe, sie bringt auch den Tieren etwas. Vielleicht sehen uns die Tiere auch als eingesperrt, ausserhalb der Gitter, wer weiss. Ich glaube jedenfalls, dass wir mit unseren prägenden Konditionen nicht viel freier sind als die Zootiere.